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Natürliche Baustoffe für ökologisches Bauen

Ressourcenverknappung und ein unübersehbarer demographischer Wandel sind die zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Wichtige Zukunftsfragen zur Beschaffenheit von Gebäuden müssen geklärt werden, um den bevorstehenden Veränderungen gewachsen zu sein. Um das Ökosystem zu bewahren ist eine vorausschauende Planung genauso unverzichtbar wie der Einsatz innovativer Materialien. Leider sind nachhaltige Baustoffe noch immer teurer als etwa Beton.

Nachhaltigkeit im Bauwesen wird immer bedeutender, handelt es sich doch dabei um eine Wirtschaftsweise, die vorausschauend denkt und Verbrauch sowie Lebenszyklus vorausplant. Je länger ein Gebäude hält, umso geringer fallen die Errichtungskosten – relativ zum Lebenszyklus – aus.  

„Künftig werden wir nicht nur weitere innovative Konzepte mit natürlich nachwachsenden organischen Bau- und Dämmstoffen wie Lehm, Holz, Stroh, Kork, Hanf und Stein sehen, die energieschonend hergestellt werden können. Auch Ubiquität und Wiederverwendbarkeit, etwa durch modulare, erweiterbare Bauweise, werden noch wichtiger, um eine leistbare Zukunft des Bauens zu sichern. Damit wird durch Verzicht auf hohen Ressourcenverbrauch auch ein positiver Beitrag zur Ökobilanz geleistet“, weiß der aus Waizenkirchen stammende Wiener Architekt DI Jan Enzlberger.

Auch die Lebensdauer von Holz-, Stroh- oder Lehmhäusern hält einem Vergleich mit Gebäuden aus anorganischen Materialien wie Beton stand. Sie überstehen Jahrhunderte, wie man beispielsweise an den Lehmbauten im Jemen oder den Fachwerkhäusern im Norden Deutschlands sieht. Hochleistungsbaustoffe wie Spezialbetone oder Spezialdämmstoffe werden zwar momentan noch weiterentwickelt, aber verfügbare und niederschwelligen Baustoffe haben bereits die Nase vorne.

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Natürliche Baustoffe für ökologisches Bauen

Ökologischen Baumaterialien bestehen vor allem aus natürlichen nachwachsenden Rohstoffen, die sich in den Naturkreislauf zurückführen (recyceln) lassen. Holz zum Beispiel lässt sich nach der Verwendung als Baustoff noch mehrmals nutzen, etwa zum Heizen oder Kompostieren. Dazu muss es allerdings frei von Holzschutzmitteln und Pestiziden sein. Grundsätzlich gilt: je kürzer die Wege der eingekauften Materialien, umso kleiner ist der ökologische Fußabdruck. Neben Holz sind Kork, Lehm, Naturstein, Reet, Ton und Ziegel beliebte energieeffiziente Baustoffe. Zudem gibt es auch eine reiche Auswahl an ökologischen Farben – etwa auf Kalk-, Kreide- oder Lehmbasis, Naturlacke –umweltfreundlichen Bodenbelägen und Dämmstoffen. Letztere können aus Hanf, Holzfaser, Holzwolle, Jute, Kies, Kokosfaser, Kork, Schafwolle, Schilf oder Napiergras (Elefantengras), Stroh, Wiesengras oder Zellulose bestehen. Einer nachhaltigen Bauweise sind fast keine Grenzen gesetzt.

Vorsicht ist dennoch geboten, weil ein natürlicher Baustoff – sei es durch lange Transportwege, die Nutzung von chemischen Verbundstoffen oder einen hohen Energieaufwand bei der Produktion – nicht unbedingt energieeffizient sein muss.  Es wird also gut möglich sein, dass das Traumhaus nicht aus 100 Prozent natürlichen Baumaterialien besteht, aber wenn es das überwiegend tut, ist schon viel getan für eine klimafitte Zukunft. Die hat bereits begonnen, es bleibt spannend!

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